Chancen in der Krise für Städte und Entwickler

5. Mai 2009 Mehr

ECE-Chef Alexander Otto fordert Konzentration auf Innenstadt-Center

Mit der Forderung, gerade in der Finanzkrise hochwertige und gut integrierte Einkaufscenter in den Innenstädten zu entwickeln, hat sich ECE-Chef Alexander Otto auf der Konferenz des International Council of Shopping Centers (ICSC) in Barcelona an seine Branchenkollegen gewandt.

Center fördern Renaissance der Innenstädte
„Jetzt hat die Centerbranche die Chance, zusammen mit den Städten eine win-win-Situation zu erreichen“, so Otto. „Integrierte Einkaufszentren in innerstädtischen Top-Lagen können die derzeitige Renaissance der Innenstädte unterstützen und selbst davon profitieren. Auf diese Weise können wir als Centerentwickler und -betreiber unserer Verantwortung sowohl gegenüber der Gesellschaft als auch gegenüber unseren Stakeholdern gerecht werden. Mehr noch: Nur in einem erfolgreichen städtischen Umfeld können auch die Einkaufszentren langfristig erfolgreich sein.“

Deutschland als positives Beispiel
Die Finanzkrise habe insbesondere die ungezügelte Expansion von Shopping-Centern auf der Grünen Wiese zunächst gestoppt. Dies gebe der Industrie nun die Zeit, nachhaltige Centerkonzepte für innerstädtische Toplagen zu entwickeln, die auch für die Städte selbst den größtmöglichen Nutzen brächten. Europaweit seien viele spekulative Bauprojekte in den Städten kollabiert. „Aufgrund fallender Grundstückspreise werden attraktive innerstädtische Grundstücke in vielen Ländern jetzt wieder für moderne Einzelhandelsentwicklungen verfügbar“, so Otto. Mit Blick auf viele mittel- und osteuropäische Märkte hob er Deutschland als Beispiel hervor, wo viele derartige Entwicklungen bereits gelungen seien.

Städte vor großen Herausforderungen
Europäische Städte erleben Zeiten fundamentaler Veränderungen. Vielfach hat sich das Leben an die Stadtränder und in Vorstädte verlagert und damit Kaufkraft aus den Innenstädten abgezogen. Wirtschaftlicher Strukturwandel durch die Stilllegung von Fabriken oder den Niedergang anderer Handelskonzepte wie der Warenhäuser muss aufgefangen werden. Gleichzeitig haben die meisten Städte immer weniger Geld für attraktive öffentliche Räume zur Verfügung. Die Verbreitung von internationalen Filialisten mit ihren Ketten führt ferner dazu, dass viele Stadtzentren zunehmend austauschbar wirken, während ganze Branchen aufgrund zu hoher Mieten aus den Haupteinkaufsstraßen verschwinden. Zusätzlich steigt der Marktanteil von Discountern auf der ‚Grünen Wiese’ seit Jahren dramatisch. All dies fördert den Niedergang von Stadtzentren.

Europa braucht europäische Center
Genau hier liegt für Alexander Otto die Chance der Centerbranche: „All diesen Entwicklungen zum Trotz wollen die Menschen zurück in die City. Wenn sie richtig geplant und gebaut werden, können innerstädtische Einkaufszentren helfen, viele der bestehenden Probleme zu lösen.“ Dafür bräuchten europäische Städte aber andere Konzepte, als etwa die amerikanischen. Otto: „Europa braucht europäische Shopping-Center – städtebaulich sensibel integriert und architektonisch anspruchsvoll.“ In der Vergangenheit habe es auch in Europa unbedachte Center-Entwicklungen gegeben, die ihren Teil am Niedergang der Städte zu verantworten hätten. Diese Fehler gelte es künftig zu vermeiden. Otto nannte fünf Gründe, warum gut integrierte Center die Innenstädte stärken:

Center holen individuelle Einzelhändler und fehlende Branchen wie etwa Lebensmittel zurück in die Innenstädte. In Einkaufszentren kann durch unterschiedliche Miethöhen je nach Leistungsfähigkeit der jeweiligen Branche ein attraktiver Mix aus lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Einzelhändlern und Filialisten geschaffen werden.

Center bringen dringend benötigten Parkraum in die Innenstädte. Die zusätzlichen Parkplätze werden in das städtische Parkleitsystem integriert und bieten günstigen Parkraum für die gesamte Innenstadt.

Innerstädtische Einkaufszentren reduzieren den Flächenverbrauch und die Belastung des städtischen Straßennetzes. Beispielsweise kommen immer mehr Besucher von Einkaufszentren zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per ÖPNV. Innerhalb von 12 Jahren ist die Zahl der Besucher, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu den ECE-Centern kommen, um 13 % gestiegen. Mit dem ÖPNV kommen sogar fast 20 % mehr Menschen, als zuvor. Moderne Einkaufszentren sind darüber hinaus flächeneffizienter und umweltfreundlicher als konventionelle Handelsgebäude.

Center schaffen Arbeitsplätze. In Frankreich entfallen 25 % der Arbeitsplätze im Einzelhandel auf Shopping-Center. Ein ECE-Center generiert je nach Größe zwischen 600 und 2000 Arbeitsplätzen, zusätzlich zahlreiche Jobs in der Bauphase. Auch in der restlichen Innenstadt werden im Rahmen einer Center-Ansiedlung meist erhebliche Folgeinvestitionen getätigt, die ihrerseits Arbeitsplätze schaffen und sichern. 

Center sind lebendige Marktplätze und bringen durch vielfältige Aktionen Leben zurück in die Stadt – nicht nur im Center, sondern auch außerhalb. Durch ein Einkaufscenter kommen mehr Menschen in die Stadt, denn die überwältigende Mehrheit der Centerbesucher nutzt auch die anderen innerstädtischen Einkaufslagen. Fußgängerzone und Center ergänzen sich somit und profitieren voneinander. Laut einer neuen Studie von Dr. Lademann & Partner sind Städte mit einem innerstädtischen Center dadurch wesentlich beliebter, als solche ohne Center.

Pressemitteilung der ECE
www.ece.de

Die ECE entwickelt, plant, realisiert, vermietet und managt seit 1965 große Einkaufszentren und ist mit 112 Shopping-Centern im Management und Aktivitäten in 15 Ländern europäische Marktführerin auf diesem Gebiet. In allen ECE-Centern zusammen erwirtschaften ca. 11.700 Geschäfte auf einer Verkaufsfläche von insgesamt 3,4 Millionen qm einen Jahresumsatz von 13,1 Milliarden Euro. Zu diesen Centern zählen u.a. die Potsdamer Platz Arkaden in Berlin, die Promenaden im Hauptbahnhof Leipzig, die Galeria Krakowska in Krakau und die Arkad Örs vezer tere in Budapest. 22 weitere Einkaufsgalerien sind europaweit in Bau und Planung, darunter die Rhein-Galerie Ludwigshafen, der Limbecker Platz in Essen, die BahnhofCity Wien Hauptbahnhof oder das Serdika Center in Sofia. In Ihren Sparten Office, Traffic und Industries realisiert die ECE auch andere Gewerbeimmobilien, darunter die Philips Deutschlandzentrale in Hamburg, das Hermes Warenverteilzentrum in Friedewald oder aktuell die neue ThyssenKrupp-Zentrale in Essen.

 

 

Kategorie: Aktuell

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