Mit dem kaltem Wetter begann die heiße Phase

14. Dezember 2009 Mehr

Das für den Handel so wichtige Weihnachtsgeschäft kam am Samstag – auch schneefallbedingt – in Fahrt.

Wien – Der Wintereinbruch hat das Weihnachtsgeschäft in ganz Österreich deutlich belebt, der Schneefall hat die Kauflaune am dritten Einkaufssamstag gehoben. „Mit dem kalten Wetter hat die heiße Phase des heurigen Weihnachtsgeschäftes begonnen“, freut sich Handelsobmann Erich Lemler. Die Stimmung sei positiv, die Kundenfrequenz teilweise sehr hoch. Die gute Stimmung schlage sich erfreulicherweise auch in steigenden Verkaufszahlen nieder: „Schauen und Gustieren ist bei Herrn und Frau Österreicher erledigt, jetzt wird dem Christkind einkaufstechnisch unter die Arme gegriffen.“ Erfreulich sei dabei, dass nun auch Angebote beispielsweise der modischen Branchen wie etwa Winterkleidung und -schuhe verstärkt nachgefragt werden.

In Vorarlberg wirkte der Wintereinbruch positiv auf das Weihnachtsgeschäft. Nach einem durch die Kombination mit dem Fenstertag sehr gut verlaufenen 8. Dezember freuten sich die Händler auch am Samstag über klingelnde Kassen. Besonders im Sportbereich wurden nach dem Wintereinbruch am Freitag steigende Verkaufszahlen vermeldet, wie eine APA-Umfrage unter den Wirtschaftstreibenden ergab. „Wir sind gut besucht und die Parkplätze sind voll. Wir sind zufrieden“, so Petra Fiel, Sprecherin des größten Vorarlberger Einkaufszentrums „Messepark“. „Der Schnee hat Lust gemacht auf Winter“. Neben Wintersportartikeln und -bekleidung erwarben die Kunden besonders Unterhaltungselektronik. Spielkonsolen und Flat-TV seien „der absolute Renner“.

Ein verschneiter dritter Adventssamstag hat auch in den Tiroler Einkaufszentren für eine „hohe Kundenfrequenz“ gesorgt. Aus Sicht des Handels bewege sich das Weihnachtsgeschäft bisher „zumindest“ auf dem Vorjahresniveau. „Die gesamte letzte Woche hat dazu einen gewichtigen Teil beigetragen“, sagte Alois Schellhorn von der Sparte Handel der WK Tirol zur APA. Auch die Innsbrucker Innenstadt und die Christkindlmärkte waren erneut „gut“ besucht.

In Kärnten lautete das Motto offenbar „Von Krise keine Spur“, beschrieb Anton Leitgeb von den Klagenfurter ECE-City Arkaden die Lage. Das niederschlagsfreie Wetter animierte zum Bummeln über Weihnachtsmärkte und durch Einkaufsmeilen. Bereits in der Früh war der rege Zustrom zu den Einkaufszentren in Klagenfurt und Villach bemerkbar. Vor allem Bekleidung und Schuhe waren sehr gefragt. Die Parkplätze im Klagenfurter Innenstadt-Shopingcenter ECE-City Arkaden waren seit dem frühen Vormittag ausgelastet. Auch in Villach klingelten die Kassen: „Wir liegen auch mit diesem Samstag über dem Ergebnis des Vorjahres“, erklärte Richard Oswald, Geschäftsführer des Villacher Einkaufszentrums „Atrio“. Auch er vermerkte eine starke Zunahme bei Textilwaren und Schuhen. Sollte der heurige Trend anhalten, „werden wir das Rekordjahr 2008 übertreffen“.

In Salzburg brachte die weiße Pracht die Menschen ebenfalls in Einkaufslaune: Dass am Morgen des dritten Einkaufssamstags im Advent praktisch im ganzen Land Salzburg Schnee lag, dürfte vor allem die wetterabhängigen Sparten im Handel zum Jubeln gebracht haben. Die Salzburger Innenstadt wurde schon ab dem Vormittag wieder sehr stark besucht. „Erfreulich“, fasst Christoph Andexlinger, Centermanager des SES-Centers Europark in der Stadt Salzburg, den Verlauf des 3. langen Einkaufssamstags im Advent in einem Wort zusammen. „Der Schnee ist da, wer soll da jetzt noch nicht in Weihnachtsstimmung sein“. Vor allem die Bereiche Wintersport, Textil und Schuhe hätten vom Wintereinbruch an diesem Wochenende profitiert, sagte er im Gespräch mit der APA.

Auch in Oberösterreich hat sich der 3. Einkaufssamstag für den Handel „sehr gut“ entwickelt. In vielen Orten und Branchen sei es der bisher umsatzstärkste Samstag gewesen. Dazu beigetragen habe auch der Wintereinbruch mit Schneefall, der Weihnachtsstimmung in die Innenstädte gebracht habe, wie die Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKO) mitteilte. In einigen Orten und Branchen sei sogar ein leichtes Plus im Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gewesen. Besonders die großen Städte hätten eine „enorme Sogwirkung“ gehabt. Derzeit gebe es absolut keinen Grund, zu jammern, man liege auf einem sehr hohen Niveau, sagte Franz Penz, Obmann der Sparte Handel der WKO Oberösterreich.

Zufrieden mit der Kauflust der Kunden zeigten sich die steirischen Geschäftsleute auch am dritten Einkaufssamstag, wenngleich der Betrieb in Graz etwas später begann als sonst. Wolfgang Sauer, Spartenobmann Handel der Wirtschaftskammer Steiermark, bezeichnete die Situation als „insgesamt recht zufriedenstellend“. Grundsätzlich meinten alle übereinstimmend, die Kauffreude sei wie im Vorjahr, am 7. Dezember sei der Andrang allerdings „sensationell“ gewesen, so die Geschäftsführerin des Shopping Centers Seiersberg, Anita Bräunlich.

Die burgenländischen Händler sind je nach Region gespaltener Meinung: Während die Geschäftsleute im Landesnorden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft durchwegs zufrieden sind, wünschen sich die Unternehmer im Süden laut Wirtschaftskammer Burgenland (WK) etwas mehr „Action“. Die Ausnahme scheint hierbei das Einkaufszentrum EO in Oberwart darzustellen. Im Gegensatz zu den innerstädtischen Betrieben spricht man hier von „vielen Kunden“.

„Sehr zufrieden“ zeigte sich der niederösterreichische Handel mit dem Weihnachtsgeschäft. Über zahlreiche Kunden aus dem Ausland – Slowaken, Ungarn und Kroaten – freute sich Anton Cech, Manager der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien. Auch das Wetter bescherte den Einkaufstempeln regen Zustrom. „Erfreulicherweise schneit es“, meinte Franz Schreiner, Manager des Traisenparks in St. Pölten, „es könnte nicht besser sein für uns“. Schneefall und sinkende Temperaturen sorgten nicht nur für erhöhte Weihnachts- und Kauflaune allgemein, sondern brachten speziell dem Sportartikel- und Skihandel gehörigen Aufschwung, so der Tenor aus den Einkaufszentren. Aber auch Mode, Bücher, Spielwaren und Schmuck waren am dritten Einkaufssamstag gefragt.

In Wien haben laut Wirtschaftskammer insgesamt 850.000 Menschen die Geschäfte gestürmt – und es dabei nicht nur beim Schauen belassen. „Während sich Käufer und Interessenten vor zwei Wochen noch die Waage gehalten haben, sind heute mehr als drei Viertel der Besucher auf Shoppen eingestellt“, versicherte Kammerpräsidentin Brigitte Jank am Samstag. Auffallend sei diesmal, dass auch kleinere Gassen und Grätzeln abseits der Innenstadt und der Mariahilfer Straße stark frequentiert wurden. Ambivalent haben die großen Wiener Shopping-Center das Weihnachtsgeschäft am 3. Einkaufssamstag beurteilt. Während man in der Lugner-City und dem Stadion-Center eine verhalten optimistische Bilanz zog, zeigte sich der Center-Manager des Donauzentrum, „nicht ganz zufrieden“: „Der Tag ist etwas schleppend angelaufen“, so Christoph Stoll im Gespräch mit der APA. Momentan liege man im Donauzentrum „hinter dem Vorjahr“. Nicht gerade euphorisch zeigte sich auch Richard Lugner, allerdings sei bei den Kunden der Lugner City ein „kleiner Hang zum Luxus“ zu verzeichnen. „Es ist sehr viel los“, beurteilte hingegen die Chefin des Stadion-Centers, Katharina Kammerer, die Lage. Einen deutlichen Anstieg gebe es heuer bei Gutscheinen. (APA)

Kategorie: Aktuell

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